Egal wie alt man ist, man kann sich immer wieder neu verlieben. Gerne im Mai, wenn alles vor neuem Leben sprüht. In Schweden, wo ich im März und April jeden Schmetterling und jedes Blümchen einzeln begrüßt habe, explodiert im Mai das Grün, und ich strahle vor Freude mit der Sonne um die Wette. Dasselbe Strahlen löst bei mir aus, wenn ich eine Idee finde, die mit mir resoniert, die ausdrückt, was ich empfinde und die ich bis jetzt noch nicht in Worte fassen konnte. So geschehen, als ich das Buch „New Finance“ von @Andreas Lerche gelesen habe. Als Kirsche auf der Torte hat mir das Buch eine neue Kennzahlenliebe geschenkt: den Wertbildungsquotienten.

 

 Wenn ich ein Unternehmen gründe, will ich in der Regel damit so viel an Gewinn erwirtschaften, um mir langfristig meinen Lebensstandard zu sichern. Das wäre meine Definition von Erfolg. Angenommen ich erwirtschafte als Einzelunternehmer einen Gewinn (Inhabereinkommen) von 50.000 EUR. Bei einem Umsatz von 250.000 EUR wäre die Umsatzrendite oder der #ROS (Return on Sales) 5%.

 

 Würde ich dieses Unternehmen nicht selbst betreiben, sondern einen Mitarbeiter einstellen, der ein Gehalt in Höhe des zuvor beschriebenen Gewinns erhält, wäre ich plötzlich nicht mehr erfolgreich, obwohl weiterhin ein Mensch von meinem Unternehmen leben kann. Mein Inhabereinkommen und mein ROS wären 0.

 

 Daher ist Mitarbeiter zu reduzieren der Pawlowsche Effekt bei Unternehmensberatern und CFOs, wenn Gewinne gesteigert werden sollen. Beim #Wertbildungsquotienten führt dies nur zu einer Verbesserung der Kennzahl, wenn der Gewinn mehr steigt als die Personalkosten reduziert werden, denn beim Wertbildungsquotienten werden Mitarbeitereinkommen und Inhabereinkommen (vulgo: Personalkosten und Gewinn) addiert und durch den Umsatz dividiert. Er bildet ab, dass Menschen in Unternehmen in der Regel Wert schaffen und nicht Wert vernichten. Der Wertbildungsquotient wäre also in beiden Beispielen 5%.

 Worte zählen auch, sie konstruieren unsere Realität: Das Inhabereinkommen wird in diesem Modell als Ver/Entschuldung bezeichnet. Dadurch wird auch klar: Wenn das Mitarbeitereinkommen zu einer Verschuldung führt (also das Inhabereinkommen negativ ist), ist dies keine nachhaltige Situation.

 

 Wie das bei neuen Lieben so ist, sieht man zuerst alles durch die rosa Brille. Deshalb ist es gut, Menschen zu haben, die einem auch andere Seiten der neuen Liebe zeigen. Also bin ich gespannt, was ihr darüber denkt – lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.

 

Wie kann ihre Finanzorganisation mehr zur Wertschöpfung beitragen?

 

Unternehmen sind im Wandel. Zahlen sind aus unserem Unternehmensalltag nicht wegzudenken. Wissen Sie ob ihre Finanzorganisation zu ihrem aktuellen Geschäftsmodell passt? Ob sie das operative Business bei der Wertschöpfung bestmöglich unterstützt? Und kennen Sie ihre finanziellen Stärken und Schwächen?